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Auswertung CO2-Preis- und Klimadividende-Rechner der Bürgerlobby Klimaschutz
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CO2-Preis-Rechner der Bürgerlobby Klimaschutz

wirksamer CO2-Preis mit Klimadividende: ein guter Weg zur Dekarbonisierung

Berechnen Sie Ihre persönliche Bilanz aus CO2-Kosten durch eine CO2-Bepreisung in Verbindung mit einer Klimadividende

Eingaben können in gelb hinterlegten Eingabefeldern getätigt werden. Nutzen Sie die -Buttons für Hintergrundinformationen und Hilfen bei der Eingabe von Daten. Anleitung zum Tool.

Beispielprofile und Datenmanagement

Beispielprofile:    
Datenmanager:

Ausgangsdaten

Ausgangsdaten

Geben Sie hier Ihre Verbräuche ein und ermitteln Sie damit auch Ihren CO2-Fußabdruck

Folgende Verbräuche wurden in der Spalte 'Jahreswerte für Ihren Haushalt' und bei 'Pro-Kopf-Emissionen sonstiger Waren und Dienstleistungen' eingegeben:

CO2-Gehalt je Einheit
CO2-Kosten je Einheit
Einheit Verbrauch auf 100 km CO2-Kosten 100 km Jahreswerte für Ihren Haushalt
Ihre CO2-Kosten pro Jahr
Ihr CO2-Fußabdruck pro Jahr Anteil
Benzin
2,33 kg 4,66 ct je Liter
l
0,29 €
km
44 € 2,2 t 16%
Diesel 2,60 kg 5,20 ct je Liter
l
0,21 €
km
43 € 2,1 t 16%
Heizöl 2,60 kg 5,20 ct je Liter
Liter
52 € 2,6 t 19%
Erdgas 0,20 kg 0,40 ct je kWh
kWh
36 € 1,8 t 13%
Strom
0,57 kg
1,14 ct
je kWh
kWh
19 €
1,0 t 7%
Zwischensummen:   
194 € 9,7 t 72%
sonstige Waren und Dienstleistungen - CO2 pro Kopf:
t
76 €
3,7 t 28%
Zwischensummen - Konsum: 194 € 9,7 t 72%
CO2-Emissionen Investitionsgüter - über Zuschlagssatz:
27%
47 €
2,4 t
Ihre CO2-Kosten aufgrund des von Ihnen vorgegebenen CO2-Preises von x €: 270 € 8,8 t

Kurzinfo

Ihre Dividende

207 €

Ihre CO2-Kosten

175 €

Ihre persönliche Bilanz

32 €

Infos zu Pro-Kopf-Emissionen:

Deutschland 2015:

10,6 t

Deutschland CO2-Preis x €:

10,3 t

Ihr Haushalt:

3,7 t

Ihre persönlichen Ergebnisse

207 €
Ihre Dividende

Dies ist der Betrag, den Sie jährlich als Klimadividende auf Ihr Konto überwiesen bekommen. Die Klimadividende pro Kopf beträgt 207 €.

270 €
Ihre CO2-Kosten

Dies sind die Kosten, welche Ihnen durch Ihren CO2-Fußabdruck und dem von Ihnen gewählten CO2-Preis von x € maximal entstehen.

-63 €
Ihre Bilanz

Das ist Ihre Bilanz aus Kosten und Dividende.

Beispielprofile:    

Simulationsbox

Simulationsbox: Veränderung der CO2-Emissionen in Deutschland durch einen CO2-Preis
Welche Größenordnung muss der CO2-Preis aus heutiger Sicht erreichen, damit unsere Pro-Kopf-Emissionen um 95% gegenüber heute sinken? CO2-Preis-Z €
Derzeit eingegebener CO2-Preis im obigen Bilanzrechner:
20 €
Heutige durchschnittliche Pro-Kopf-CO2-Emissionen in Deutschland:
10,6 t
Reduktion durch den in der persönlichen Bilanz eingegebenen CO2-Preis von x €:
2,71%
Sich daraus ergebende durchschnittliche Pro-Kopf-CO2-Emissionen in Deutschland:
10,3 t
www.ccl-d.org | Impressum | Kontakt | Version: 3.1 | Programming by rerp

Anleitung

Mit diesem Tool können Sie Ihren CO2-Fußabdruck aufgrund Ihres direkten Verbrauchs an fossilen Brennstoffen, Ihres Stromverbrauchs und Ihres Verbrauchs sonstiger Waren und Dienstleistungen abschätzen.

Gleichzeitig wird berechnet, wie hoch Ihre CO2-Kosten aufgrund dieser Verbräuche wären, wenn alle CO2-Emissionen einen CO2-Preis bekommen, den Sie vorgeben können.

Damit kann auch Ihre persönliche Bilanz aus CO2-Kosten und Klimadividende (Pro-Kopf-Ausschüttung der Einnahmen) berechnet werden.

An folgenden Stellen werden Ihnen nach dem Klick auf zusätzliche Hilfen bei der Eingabe von Verbrauchsdaten angeboten:

  • Heizen (Heizöl, Erdgas): Sie können dort Ihre Wohnfläche eingeben, um über einen durchschnittlichen Verbrauch Ihre Emissionen abzuschätzen, wenn Ihnen Ihr Öl- bzw. Erdgasverbrauch nicht bekannt ist.
  • Strom: Es werden dort durchschnittliche Haushaltsverbräuche angegeben.
  • Sonstige Waren und Dienstleistungen: Es wird Ihnen dort angeboten, Ergebnisse einzugeben, die Sie im CO2-Rechner des Umweltbundesamtes z.B. für Ernährung, Flugreisen oder sonstigen Konsum detailliert ermittelt können. Sie können dort aber auch Ihre Verbräuche im Vergleich zu den angegebenen Durchschnittszahlen abschätzen.

Sie können dieses Tool auch nutzen, um sich ein Bild zu machen, was eine CO2-Bepreisung plus Klimadividende für typische Verbrauchsprofile bedeutet. Dazu bieten wir Beispielprofile an. Im Datenmanager können Sie auch eigene Profile abspeichern.

Bitte nutzen Sie auch die anderen -Buttons für weitere Hintergrundinformationen. Gehen Sie auf Entdeckungsreise. Es lohnt sich.

Die Anpassung der persönlichen Emissionen wird hier sehr verkürzt abgebildet, indem Sie die Jahreswerte ändern können. Alle Alternativen darzustellen, würde den Rahmen und den Fokus dieser Webanwendung sprengen (weitere Hintergründe hier). Wer hierzu mehr ins Detail gehen will, dem können wir den CO2-Rechner des Umweltbundesamtes empfehlen. Hier ein paar Hinweise, wenn Sie insgesamt mit den UBA-Zahlen rechnen wollen.

Die Veränderung der CO2-Emissionen in Deutschland aufgrund eines CO2-Preises werden in der Simulationsbox stark vereinfacht abgeschätzt. Diese Abschätzung wird bei der Berechnung der Klimadividende zugrunde gelegt.

In dieser Webanwendung finden Sie an verschiedenen Stellen folgende Hintergrundtexte:

  • CO2-Preis: Wie entsteht er? Wer zahlt ihn? Wo gibt es ihn? Wie hoch sollte er sein? hier
  • Einschränkungen der Ergebnisse der Webanwendung: hier
  • Anpassung Ihrer persönlichen CO2-Emissionen: hier
  • EU-Emissionshandel: hier
  • Hintergründe zur 'Simulationsbox': hier
  • Literaturliste Verteilungsfragen u.a.: hier
  • Datengrundlage Pro-Kopf-Emissionen Deutschland: hier

Einschränkungen der Ergebnisse dieser Webanwendung

In dieser Webanwendung wird vereinfachend unterstellt, dass alle CO2-Emissionen, die bei der Produktion der bei uns konsumierten Endprodukte entstehen, bepreist werden.

Diese Vereinfachung ermöglichen es, das Grundprinzip einer CO2-Bepreisung mit Klimadividende zu verdeutlichen. Das Grundprinzip bleibt erhalten, auch wenn eine CO2-Bepreisung so nicht sofort zu 100% umgesetzt werden kann.

Details zu den Einschränkungen finden Sie hier.

Worum es hier geht.

Ziele brauchen glaubwürdige und wirksame Instrumente

Die EU will Klimaneutralität bis 2050 erreichen und eine Reduktion ihrer Emissionen bis 2030 gegenüber 1990 um 55%. Deutschland hat nach dem Bundesverfassungsgerichtsurteil 2021 sein Ziel für 2030 auf -65% erhöht und will bis 2045 Klimaneutralität erreichen. Hier weitere Infos zu Paris-kompatiblen CO2-Budgets.

Die richtigen Ziele sind das eine. Das andere sind die Instrumente, um diese Ziele zu erreichen. Ob der bisher ins Auge gefasste Instrumentenmix auf nationaler und EU-Ebene reicht, um die Ziele zu erreichen, darüber bestehen große Zweifel. Diese Zweifel sind jedoch ein großes Hindernis für Investitionen in eine fossilfreie Zukunft. Daher brauchen wir jetzt glaubwürdige Klimaschutzinstrumente.

Ein wirksamer CO2-Preis kann ein sehr glaubwürdiges Instrument sein

Ein sehr effektives und effizientes Instrument, um den komplexen Prozess der Dekarbonisierung maßgeblich zu steuern und die Einhaltung der Ziele sicher zu stellen, ist ein wirksamer CO2-Preis. Der Staat kann diesen umsetzen, durch eine CO2-Abgabe oder einen Emissionshandel.

Breite gesellschaftliche Übereinkunft für glaubwürdigen CO2-Preis notwendig

Wenn ein CO2-Preis maßgeblich den Prozess der Dekarbonisierung steuern soll, dann brauchen wir eine möglichst breite gesellschaftliche Übereinkunft darüber, dass wir bis zur erfolgreichen Dekarbonisierung jeweils den CO2-Preis akzeptieren, der notwendig sein wird, um unsere Reduktionsziele einzuhalten. Wenn wir unsere Ziele in Zukunft mit Sicherheit einhalten, dann schafft dies die so wichtige Planungssicherheit für private und öffentliche Investitionen in eine fossilfreie Zukunft. Daneben werden wir weiterhin einen breiten Mix an Klimaschutzinstrumenten brauchen. Ein wirksamer CO2-Preis ist kein Allheilmittel; aber wohl eine notwendige Bedingung für die erfolgreiche Begrenzung des Klimawandels. Mehr Infos auf unserer Website hier.

Klimadividende schafft Akzeptanz auch für hohe CO2-Preise

Die Bürgerlobby Klimaschutz tritt dafür ein, alle Einnahmen aus einer CO2-Bepreisung in einem pro Kopf gleich hohen Betrag als Klimadividende wieder an uns Bürger auszuschütten. Das schafft breite Akzeptanz für eine ambitionierte Klimapolitik und einen effektiven sozialen Ausgleich. Mehr Infos auf unserer Website hier.

Was kann diese Webanwendung?

Mit dieser Webanwendung können Sie Ihre persönliche Bilanz aus CO2-Kosten durch eine CO2-Bepreisung in Verbindung mit einer Klimadividende abschätzen. Außerdem können Sie die Bilanz typischer Verbrauchsprofile untersuchen. Dabei können Sie das Instrument CO2-Preis besser kennen lernen und auch ein Gefühl für die notwendige Höhe von CO2-Preisen entwickeln. Es geht hier ausdrücklich nicht darum, den persönlichen Fußabdruck zu optimieren, sondern deutlich zu machen, welche politische Rahmensetzung wir jetzt brauchen.

Auf unserer Website www.ccl-d.org finden Sie mehr Informationen über uns und unsere Klimalösungen. Dort finden Sie auch eine "Light-Version" des CO2-Preis-Rechners.

Unser Ansatz:

  • Wir machen uns zu Klimalösungen schlau
  • Ob Expertin oder Laie – wir entwickeln unser Potenzial
  • Wir treten als Bürger mit unseren Abgeordneten in einen konstruktiven Dialog

Machen Sie mit!

Gemeinsam mit anderen ehrenamtlich Aktiven können Sie dazu beitragen, Politiker zu wirkungsvollem Klimaschutz zu ermutigen.

Was ist eine Klimadividende?

Das Konzept bedeutet: Alle staatlichen Einnahmen aus einer Bepreisung von CO2 durch eine CO2-Abgabe oder einen Emissionshandel sollen in einem pro Kopf gleichen Betrag wieder an uns Bürger ausgeschüttet werden.

Für eine solche Pro-Kopf-Ausschüttung werden auch andere Begriffe verwendet, wie Energiegeld, Klimabonus, Klimaprämie, Klimageld (Ampel-Koalitionsvertrag).

Hinter dem Konzept der Klimadividende stehen zwei Grundgedanken:

(1) Gerechtigkeit

Mit einer wirksamen CO2-Bepreisung übernimmt jeder Verantwortung für seinen CO2-Fußabdruck (Verursachungsgerechtigkeit). Aber eine CO2-Bepreisung wirkt regressiv. Ärmere geben einen höheren Anteil ihres Einkommens für Energie aus und können auch weniger flexibel reagieren. Diese regressive Wirkung kehrt die Klimadividende vollständig um, von der Geringverdiener und Familien in der Regel deutlich profitieren, da deren Pro-Kopf-Emissionen weit unter dem Durchschnitt liegen. Mit der Klimadividende wird daher eine wirksame CO2-Bepreisung vom potenziellen sozialen Sprengstoff zu einem wichtigen sozialen Kitt in der Transformation.

(2) Akzeptanz

Eine wirksame CO2-Bepreisung wird unsere gesamte Art zu wirtschaften und zu leben verändern. Daher muss diese große Akzeptanz bei uns Wählern finden. Das Vertrauen in die Politik ist aber nicht immer ausreichend vorhanden. Bei einem wirksamen CO2-Preis könnte daher schnell die Alarmglocke "Abzocke" läuten. Daher ist eine wirksame CO2-Bepreisung politisch leichter auf Dauer durchhaltbar, wenn die Einnahmen zu 100% wieder an uns Bürger – sichtbar, transparent und nachvollziehbar - ausgeschüttet werden.

Mehr Infos auf unserer Website hier.

Hier eine Auswahl wissenschaftlicher Arbeiten u.a. zu den Themen Verteilungswirkungen und der verwaltungstechnischen Umsetzung einer Pro-Kopf-Ausschüttung.

Auswahl einschlägiger Literatur

  • CCL-USA: hier
  • Resources for the future: Two World Views on Carbon Revenues (11/2013) hier
  • Klenert/Mattauch: How to make a carbon tax reform progressive: The role of subsistence consumption (8/2015), hier
  • IIASA: Impact of CCL's proposed carbon fee and dividend policy: A high-resolution analysis of the financial effect on U.S. households (4/2016), hier
  • Klenert et al: Environmental Taxation, Inequality and Engel's Law: The Double Dividend of Redistribution (12/2016), hier
  • Carbon Pricing Leadership Coalition: Report of the High-Level Comission on Carbon Prices (5/2017), hier
  • Klenert et al: Making Carbon Pricing Work (8/2017), hier
  • Klenert et al: Making carbon pricing work for citizens (8/2018), hier; Zitat aus den Schlussfolgerungen: "Uniform lump-sum recycling is favourable in more general circumstances, as it may ensure broad public support through its salience and progressivity and due to its properties regarding the stability of carbon pricing policy."
  • Die Bundesregierung hat in 2019 folgende Studien in Auftrag gegeben:
    • IMK
    • FÖS
    • DIW
    • Wirtschaftsweisen
  • Diskussionsbeiträge der Scientists for Future (Gründinger, W. et al; 9/2021): CO2-Bepreisung und soziale Ungleichheit in Deutschland, hier
  • PIK und RWI schlagen Sozialausgleich der CO2-Bepreisung vor: zuerst über die Stromabgaben, später als Pro-Kopf-Auszahlung (10/2021), hier
  • Ockenfels/Edenhofer, Gastbeitrag F.A.Z. 10.12.2021, hier, Zitat: ‚Steigende Energiekosten sind ein besonderes Problem für ärmere Haushalte. Wer wenig Einkommen hat, gibt im Durchschnitt einen hohen Anteil des Einkommens für Strom und Heizung aus. Ein Dilemma der Klimapolitik? Es mag paradox klingen, doch das Instrument der CO2-Bepreisung ist genau dafür die Lösung. Denn dadurch erzielt der Staat Erlöse, mit denen er für einen fairen Ausgleich sorgen kann'
  • Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change Berlin (MCC):
    • MCC: Politik-Dialog zur CO₂-Bepreisung (Start 2019), hier
    • CO2-Bepreisung: Mehr Klimaschutz mit mehr Gerechtigkeit (6/2021), hier
    • CO2-Preis-Rechner (7/2021), hier
  • Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS):
    • Policy Brief 09/2021 – Teil 2: CO2-Preis: Lenkungswirkung steigern, Sozialverträglichkeit sichern, hier
    • Policy Brief 09/2021 – Teil 3: CO2-Preis: Verwendung der Einnahmen aus dem CO2-Preis: Wie gelingt eine faire Verteilung? hier
    • CO2-Preis-Rechner (9/2021), hier
  • Papiere zur verwaltungstechnischen Umsetzung einer Klimadividende
    • DIW: Optionen zur Auszahlung einer Pro-Kopf-Klimaprämie für einen sozialverträglichen CO2-Preis (9/2020), hier
    • Machbarkeitsstudie der Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer im Auftrag u.a. der Klima-Allianz (2/2022): Rechtliche und verwaltungsorganisatorische Möglichkeiten der Umsetzung einer Klimaprämie, hier
    • Wolfsteiner (5/2022): CO2-Preis-Diskusssionspapier – Box 8, hier
    • Kopernikus-Projekt Ariadne (6/2022): Entlastung der Haushalte von der CO2-Bepreisung: Klimageld vs. Absenkung der EEG-Umlage, hier

Hinweise zur Simulationsbox

Simulation der Veränderung der CO2-Emissionen durch einen CO2-Preis

Die CO2-Emissionen würden aufgrund eines kontinuierlich steigenden CO2-Preises sinken. Damit könnte man den komplexen Prozess der Dekarbonisierung auf eine sehr smarte Weise maßgeblich über einen wirksamen CO2-Preis steuern. Das Sinken der CO2-Emissionen bei einem CO2-Preis-X muss bei der Abschätzung der Klimadividende berücksichtigt werden, da die Einnahmen, die über die Klimadividende wieder ausgeschüttet werden sollen, sich aus dem CO2-Preis und den gesunkenen CO2-Gesamtemissionen ergeben.

Als Ankerpunkt, um die Veränderung der CO2-Emissionen simulieren zu können, dient hier Ihre Einschätzung, bei welchem CO2-Preis-Z Sie davon ausgehen, dass die Pro-Kopf-Emissionen um 95% gegenüber heute gesunken sein werden. In dieser Simulation wird dann stark vereinfachend davon ausgegangen, dass die Reduktionssätze dazwischen sich proportional verhalten. Die Wirkung eines CO2-Preises-X kann daher hier mit einem einfachen Dreisatz errechnet werden:

CO2-Preis-Z - 95% Reduktion

CO2-Preis-X - ? % Reduktion

Reduktionswirkung von CO2-Preis-X in % = 95 * CO2-Preis-X / CO2-Preis-Z

Details zu dieser Simulation finden Sie hier.

Vergleichszahlen zu den Pro-Kopf-Emissionen Ihres Haushalts unter Berücksichtigung 'öffentlicher Emssionen'

Auch der Staat verursacht durch Konsum und Investitionen CO2-Emissionen. Diese öffentlichen Emissionen von ca. 0,7 t pro Kopf (Datengrundlage finden Sie hier) werden in Ihrer persönlichen Bilanz nicht abgebildet. Wenn Sie daher die Pro-Kopf-Emissionen Ihres Haushalts von 10,2 t mit den Emissionen in Deutschland vergleichen wollen, ist es sinnvoll dort die öffentlichen Emissionen abzuziehen:

Die heutigen Pro-Kopf-Emissionen in Deutschland ohne öffentliche Emissionen belaufen sich auf ca. 9,9 t.

Um die öffentlichen Emissionen bei dem von Ihnen vorgegebenen CO2-Preis von x € ermittlen zu können, haben wir für den Staat die gleiche Reduktion von 2,71% aus der 'Simulationsbox' (siehe links unten) wie insgesamt unterstellt. Die Pro-Kopf-Emissionen in Deutschland ohne Staat belaufen sich dann auf ca. 9,0 t pro Kopf.

Zusammenfassung der Pro-Kopf-Emissionen:
Ihr Haushalt bei den derzeitig eingegebenen Verbrauchswerten: 10,2 t
Wert Deutschland bei einem CO2-Preis von x € ohne öffentliche Emissionen: 9,0 t .

Eingabe CO2-Preis-Z

Sie können sich z.B. eine Meinung bilden, indem Sie unterschiedliche CO2-Preise im Bilanzrechner oben ausprobieren und die Auswirkung auf Ihre CO2-Kosten beobachten. Bei welchem CO2-Preis denken Sie, werden die fossilfreien Alternativen zur Verfügung stehen und auch attraktiv genug für uns Bürger und die Unternehmen sein? Bitte beachten Sie: Es geht hier nicht um eine exakte Prognose. Sondern es geht darum, ein Gefühl für CO2-Preise zu entwickeln.

Notwendige Höhe des CO2-Preises

Grundsätzlich muss der CO2-Preis immer so hoch sein, dass wir den politisch entschiedenen CO2-Emissionspfad einhalten. Der Emissionspfad muss dabei Paris-kompatibel sein.

Bei einem funktionierenden Emissionshandel bildet sich der notwendige Preis zur Einhaltung der Ziele durch Angebot und Nachfrage auf dem Zertifikatemarkt. Ein kontinuierlich steigender Mindestpreis bei der Versteigerung der Zertifikate kann für mehr Planungssicherheit sorgen. Hier finden Sie Details zum EU-Emissionshandel.

Bei einer CO2-Abgabe muss der Staat die Anhebungsschritte entsprechend festlegen bzw. kontinuierlich nachsteuern.

Datenmanager

Hier können Sie von Ihnen eingegebene Datensätze auf Ihrem Gerät speichern und wieder laden.


Von Ihnen gespeicherte Eingaben (nur der Geräteinhaber hat Zugriff auf diese Daten):

  • - Keine Eingaben gespeichert -

Wir haben für Sie zwei Durchschnitts-Datensätze vorbereitet:

  • Einzelperson
  • Familie mit 2 Erwachsenen und 2 Kindern.

Als weitere Datensätze bilden wir gewisse Extremfälle ab:

  • Geringverdiener 1 (GerV 1):
    lebt in der Stadt in einer kleinen halbwegs energetisch sanierten Wohnung
  • Geringverdiener 2 (GerV 2):
    lebt auf dem Land in einem relativ großen schlecht gedämmten Haus mit einer alten Ölheizung (beachten Sie daher den hohen Heizölverbrauch!) und muss täglich mit dem Auto zur Arbeit fahren
  • Bestverdiener (BV)

Der Datensatz 'GerV 2' macht deutlich, wo die Politik mit sozialpolitischen Härtefallregelungen insbesondere bei hohen CO2-Preisen in der Zukunft zielgenau zusätzlich unterstützen muss. Die Datensätze 'GerV 1' und 'Familie' machen deutlich, dass Geringverdiener und Familien in der Regel deutlich von der Klimadividende profitieren.


Klicken Sie hier um alle von Ihnen eingebenen oder geänderten Daten auf die Ausgangswerte zurückzusetzen.

Beispiele für Waren und Dienstleistungen

Beispielhafte CO2-Emissionen bei der Produktion von 'Waren und Dienstleistungen' und die damit anfallenden CO2-Kosten bei dem von Ihnen vorgebenen CO2-Preis von €. Bitte beachten Sie: Es handelt sich hier nur um Größenordnungen bei derzeitiger Produktionsweise nicht um exakte Werte.

CO2-Emissionen bei der Produktion CO2-Kosten
Kleinwagen 4
t CO2
82,00 €
Handy 22 kg CO2 0,40 €
Toilettenpapier 10 Rollen dreilagig 3 kg CO2 0,10 €
1 kg Schweinefleisch 2
kg CO2
0,04 ct
1 kg frisches Gemüse 150 g CO2 0,30 ct
Flugreise: München - Paris, 743 km, Airbus 320, gute Auslastung; ca.: 68
kg CO2
1,40 €
Bahnreise: 743 km; ca.: 36 kg CO2 0,70 €
Flugreise: München - New York, Hin- und Rückflug, 13.052 km; ca.: 1,1
t CO2
22 €

Wenn Sie sich bei Lebensmittel genauer informieren möchten, können wir auf den Lebensmittelrechner der Unilever Deutschland GmbH hinweisen. Bitte beachten Sie, dass dort CO2-Äquivalente angegeben werden und es sich um ein Angebot eines Lebensmittelunternehmens handelt.

Wer seinen CO2-Fußabdruck kompensieren will, könnte dies z.B. über atmosfair tun. Bitte beachten Sie, dass solche Kompensationszahlungen kein Ersatz sind für einen staatlichen wirksamen CO2-Preis. Würden alle Bürger ihren CO2-Fußabdruck auf diese Weise kompensieren, würde dieses System kollabieren. Aber eine solche Kompensation signalisiert der Politik: Wir Bürger wollen für unseren "Dreck" Verantwortung übernehmen. Bei atmosfair können Sie die Emissionen einer Flugreise oder Kreuzfahrt berechnen.

Fehlende Mobilitäts-CO2-Kosten

Beispiele für noch fehlende Mobilitäts-CO2-Kosten bei einem CO2-Preis von €:

Flugreise: z.B.: München - Paris, 743 km, Airbus 320, gute Auslastung; ca.:
68 kg CO2
1,40 €
500 km Bahnreise; ca.: 25 kg CO2 0,50 €

Hinterlegte Daten

Datenbasis Emissionen Deutschland
Umweltökonomische Gesamtrechnung für das Jahr
Bürger (Stand 2015) 80.426 Mill.
Emissionen durch in Deutschland
verbrauchte Güter
Private Haushalte - direkte Emissionen
Produktion in Deutschland
Importe
Exporte
Gesamt - Inlandsverbrauch von Gütern
Verursacher der Emissionen
Private Haushalte - direkte Emissionen
Güter des privaten Konsums
davon Energiegüter (vorallem Strom)
davon Waren und Dienstleistungen
Staatskonsum
Konsum
Investitionen
Gesamt - Inlandsverbrauch von Gütern
In Deutschland emittierte Emissionen
Private Haushalte - direkte Emissionen
Produktion in Deutschland
Gesamt nach UGR
Biomasse, Bunkerungen, A.betankungen
Gesamt nach IPCC
Öffentliche Emissionen (Staat)
Staatskonsum
Staatsinvestitionen
Gesamt
Deutschland heute
Öffentliche Emissionen (Staat)
Deutschland heute - ohne Staat

UBA-Umrechner

Wenn Sie Ihre Emissionen durch den Konsum sonstiger Waren und Dienstleistungen genauer einschätzen wollen, können wir Ihnen den CO2-Rechner des Umweltbundesamtes empfehlen.

In den gelb hinterlegten Feldern können Sie die Pro-Kopf-Emissionen eingeben, die sich beim CO2-Rechner des Umweltbundesamtes ergeben.

Es gibt grundsätzlich drei Möglichkeiten, wie Sie zu den Ergebnissen im UBA-Rechner kommen können:

(1) Vollständige Verwendung des UBA-Rechners
Nachdem Sie die notwendigen Eingaben im UBA-Rechner getätigt haben, finden Sie die Kategorie Öffentliche Verkehrsmittel unter den Reitern "Mobilität" > "Fahrten&Reisen" und die Kategorie Flugreisen unter den Reitern "Mobilität" > "Flugreisen". Die anderen Werte (Ernährung und Sonstiger Konsum) können Sie unter dem Reiter "Mein Ergebnis" im UBA-Rechner ablesen oder unter den entsprechenden Reitern.

(2) Schätzungen im Vergleich zu unten angegebenen Profilen
Sie können Ihre persönlichen Emissionen auch einfach im Vergleich zum Durchschnittsbürger schätzen, dessen Emissionen wir unten angeben. Bitte beachten Sie dabei, dass bei Geringverdienern und Familien die Pro-Kopf-Emissionen in der Regel weit unter dem Durchschnitt liegen. Wir haben auch exemplarisch im UBA-Rechner die Ergebnisse für einen Geringverdiener und für eine 4-köpfige Durchschnittsfamilie durchgerechnet.

(3) Nur "Sonstiger Konsum" im UBA-Rechner abschätzen
Wie Sie unten sehen können, ist der "Sonstige Konsum" in der Regel der entscheidende Faktor (abgesehen von privaten Vielfliegern). Um das Ergebnis für "Sonstigen Konsum" zu erhalten, reicht es, im UBA-Rechner den "Mein CO2-Schnellcheck" durchzuführen. Dort brauchen Sie nur die Anzahl der Personen in Ihrem Haushalt vorzugeben und eine der drei Optionen beim Haushaltsnettoeinkommen wählen. Im Reiter "Sonstiger Konsum" können Sie dann noch einige Einstellungen zu Ihrem Konsumverhalten machen und, falls notwendig, Ihre monatlichen Konsumausgaben in dieser Kategorie pro Person nachsteuern.

t pro Kopf CO2eq

UBA-Rechner
Durchschnitts-bürger Gering-verdiener 4-köpfige Durch-schnitts-familie Ihre Ergebnisse Ihr Ergebnis
in % vom Durchschnitt
Öffentliche Verkehrsmittel
Flugreisen
Ernährung
davon ca. % Methan/Lachgas
Sonstiger Konsum*
Gesamt
Durchschnitt Deutschland "sonstige Waren und Dienstleistungen" laut Statistischem Bundesamt: t CO2
Dieser Wert korrigiert mit der %-alen Abweichung Ihrer Emissionen im UBA-Rechner gegenüber dem dortigen Durchschnitt ( von t): t CO2

Wenn Sie auf "Übernehmen" klicken, wird der umgerechnete Wert von t CO2 aufgrund Ihrer Ergebnisse im UBA-Rechner in unseren Rechner übernommen.

Bitte beachten Sie, dass eine exakte Umrechnung nicht möglich ist. Es handelt sich um einen guten Orientierungswert.

Eine Umrechnung ist aus zwei Gründen notwendig:

(1) Im Rechner des Umweltbundesamtes werden CO2-Äquivalente (CO2eq) angegeben. Das bedeutet, dass alle Treibhausgase berücksichtigt werden. In unserem Rechner betrachten wir nur das Treibhausgas CO2. Der Anteil anderer Treibhausgase ist mit einer Größenordnung von % bei der Ernährung besonders hoch. Um diese % haben wir daher die UBA-Werte korrigiert, um hier eine zu große Verzerrung zu vermeiden.

(2) Außerdem enthalten die Emissionen des Rechners des Umweltbundesamtes auch den Investitionsanteil, der in der Logik der Umweltökonomischen Gesamtrechnung des Statistischen Bundesamtes, die wir verwenden, separat ausgewiesen wird (siehe auch unseren Zuschlagssatz von 27% auf Ihre Konsum-CO2-Emissionen).

* Unterlegte monatliche Konsumausgaben pro Person: Geringverdiener 100 € € (Kaufverhalten: ‚sparsam') / 4-köpfige Durchschnittsfamilie 250 € €.

Treibhausgase

Wir betrachten hier nur das Treibhausgas CO2, das durch die Verbrennung fossiler Brenn- und Treibstoffe und in der Zementherstellung frei wird. Sie können an anderer Stelle (z.B. CO2-Rechner des WWF) höhere Pro-Kopf-Zahlen lesen. Bei diesen Zahlen wurden z.B. die Emissionen anderer Treibhausgase wie Methan und Lachgas in CO2-Äquivalente umgerechnet. Aus drei Gründen fokussieren wir uns hier auf CO2:
(1) Die Bepreisung anderer Treibhausgase gestaltet sich schwieriger.
(2) Bei CO2 besteht ein besonderer Handlungsdruck aufgrund der Budgeteigenschaft von CO2.
(3) In Deutschland machen die CO2-Emissionen fast 90% der Treibhausgasemissionen aus.

Details zur Simulation

Simulation der Veränderung der CO2-Emissionen durch einen CO2-Preis

Die CO2-Emissionen würden aufgrund eines steigenden CO2-Preises sinken. Da die Klimadividende vom CO2-Preis und den CO2-Emissionen beim jeweiligen CO2-Preis abhängt, stellt sich bei der Berechnung der Klimadividende die Frage: Welche Reduktionen bewirken unterschiedliche CO2-Preise? Diese Frage ist natürlich auch allgemein interessant.

Die schlechte Nachricht zuerst: Eine genaue Angabe der jeweiligen CO2-Preise in den Jahren bis zur Dekarbonisierung, die wir brauchen werden, um auf dem politisch entschiedenen Reduktionspfad zu bleiben, ist nicht möglich. Wie heißt es so schön: "Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen". Wir können heute nicht genau wissen, welche Technologien uns wann zu welchen Kosten zur Verfügung stehen und wann bzw. auch wie wir unsere Lebensstile anpassen werden. So könnte z.B. ein großer Fortschritt in der Batterietechnologie für E-Autos zu geringeren Batteriekosten und größeren Reichweiten führen. Dann würde ein geringerer CO2-Preis reichen, um die Umstellung auf eine fossilfreie Automobilität umzusetzen.

Die gute Nachricht: Die genauen Preise brauchen wir gar nicht zu kennen. Entscheidend ist, dass Investoren und wir alle davon ausgehen können, dass wir jeweils einen wirksamen CO2-Preis haben werden. "Wirksam" in dem Sinne, dass wir unsere selbst gesteckten Emissionsziele einhalten. Investoren sind es gewohnt, mit Preisunsicherheiten umzugehen. Investoren brauchen Planungssicherheit darüber, dass sie von wirksamen CO2-Preisen in der Zukunft ausgehen können. Wenn die Vorstände in den Unternehmen und auch wir Bürger anfangen darüber zu "spekulieren", welche CO2-Preise wir bis zur Dekarbonisierung haben werden, dann kommen wir dem Ziel der Dekarbonisierung schon einen großen Schritt näher. Weil wir dann tatsächlich die Dekarbonisierung in unsere Entscheidungskalküle miteinbeziehen. Dann ist die Dekarbonisierung in unseren Köpfen angekommen. Welche CO2-Preise wir dann tatsächlich brauchen, wird sich zeigen, wenn wir uns darauf einlassen, den komplexen Prozess der Dekarbonisierung maßgeblich über einen wirksamen CO2-Preis zu steuern. Mit einem wirksamen CO2-Preis halten wir unsere Reduktionsziele kosteneffizient und mit Innovationen ein und können uns damit auf die Gestaltung der Zukunft konzentrieren: In welchen Städten wollen wir leben? Wie soll Mobilität im ländlichen Raum gewährleistet sein? Wie viel Geld geben wir für Straßen und wie viel für die Schiene aus? Wo dürfen Windräder stehen? Etc. pp. Wie Sie sehen, löst eine wirksame CO2-Bepreisung nicht alle Probleme. Aber der entscheidende Unterschied ist, dass wir diese Themen dann in einem anderen 'Frame' diskutieren: Wir halten unsere Reduktionsziele auf jeden Fall ein.

Wie funktioniert die Simulation in dieser Webanwendung?

Für die Berechnung der Klimadividende können Sie eine Einschätzung angeben, bei welchem CO2-Preis-Z Sie davon ausgehen, dass die Pro-Kopf-Emissionen um 95% gegenüber heute gesunken sein werden. Für Ihre Einschätzung kann es hilfreich sein, unterschiedliche CO2-Preise im Bilanz-Rechner auszuprobieren und die Veränderung der CO2-Kosten zu beobachten. Bei welchen CO2-Kosten für Benzin denken Sie, dass z.B. E-Mobilität auch ohne Kaufprämien interessant wird? Wann würden Sie, wenn Sie Hausbesitzer sind, Ihr Haus zu einem Passivhaus machen? Bei welchem CO2-Preis werden die fossilfreien Alternativen zur Verfügung stehen und auch attraktiv genug für uns Bürger und Unternehmen sein, sodass wir tatsächlich flächendeckend umsteigen? Ihre Prognose wird mit großer Sicherheit falsch sein :-). Das sollte Sie aber nicht bekümmern. Wie oben bereits erwähnt, ist eine sichere Prognose heute nicht möglich und auch nicht notwendig. Wahrscheinlich ist Ihre Prognose zu pessimistisch, da Sie eher von den bereits existierenden Technologien und ihren derzeitigen Kosten wie z.B. beim Elektroauto ausgehen. Auch unserer voreingestellter Wert von 500 € ist wohl zu pessimistisch. Wahrscheinlich wird ein geringerer CO2-Preis reichen, weil innovative Produkte, Dienstleistungen und Infrastrukturen zur Verfügung stehen und wir auch unseren Lebensstil angepasst haben werden.

Der CO2-Preis-Z dient in dieser Simulation als Ankerpunkt. In der Simulation wird davon ausgegangen, dass die Reduktionssätze hin zu den 95% gegenüber heute sich auf einer Geraden befinden, d.h. dass CO2-Preis und CO2-Emissionen sich proportional verändern. Damit kann die Wirkung eines CO2-Preises-X mit einem einfachen Dreisatz errechnet werden. In der Realität werden sich die Reduktionssätze nicht exakt auf einer Geraden befinden. So könnten am Anfang die Emissionen schneller sinken, da die Dekarbonisierung der Stromerzeugung bereits bei relativ geringen CO2-Preisen schnell Fahrt aufnehmen wird. Bei Mobilität und Wärme sind dagegen relativ hohe CO2-Preise notwendig. Auch unterschlägt diese Herangehensweise die zeitliche Dimension. Ein CO2-Preis von heute 100 € hat eine andere Wirkung als ein (erwarteter) CO2-Preis von 100 € in 10 Jahren. Die Berechnung der Reduktionssätze ist damit eine starke Vereinfachung der Realität. Aber wie gesagt: Es geht hier in erster Linie darum, ein Gefühl für CO2-Preise und ihre Wirkung zu entwickeln - nicht um exakte Prognosen.

Ergebnisse der Simulation:

(1) Die Klimadividende "wächst nicht in den Himmel".

(2) Ohne Anpassung der eigenen CO2-Emissionen kann man trotz Klimadividende deutlich "in die Miesen" kommen bei steigendem CO2-Preis. Aber mit steigendem CO2-Preis werden auch Alternativen zur Verfügung stehen.

(3) Der Dekarbonisierungspreis auf CO2 wird in einer Größenordnung angesiedelt sein müssen, über die sich heute noch wenige trauen zu sprechen.
Dabei wäre es wichtig gerade heute darüber zu reden, um sich auf die notwendigen Veränderungen einstellen zu können und damit innovative fossilfreie Alternativen rechtzeitig und kostengünstig zur Verfügung stehen.

Um das Gefühl für CO2-Preise zu vertiefen, bietet es sich an, unterschiedliche CO2-Preise-Z in der Simulation und CO2-Preise im Bilanzrechner auszuprobieren.

Bei einem Dekarbonisierungspreis (CO2-Preis-Z) von 350 € ergäben sich folgende Verläufe:

Bei einem Dekarbonisierungspreis (CO2-Preis-Z) von 500 € ergäben sich folgende Verläufe:

Bei einem Dekarbonisierungspreis (CO2-Preis-Z) von 700 € ergäben sich folgende Verläufe:

Forderungen der Bürgerlobby Klimaschutz

leer

Anpassung Ihrer persönlichen CO2-Emissionen

Was diese Webanwedung nicht kann

Die Anpassung Ihres CO2-Fußabdrucks kann hier nur eingeschränkt dargestellt werden. Dafür müsste man die Alternativen, die bei einem steigenden CO2-Preis immer mehr zur Verfügung stehen werden, mit anbieten (Beispiele bei Mobilität: Elektroautos; alternative Treibstoffe: Wasserstoff, Power-to-Liquid, andere synthetische Treibstoffe, Bioenergie, vielleicht übergangsweise Erdgas; Hybridantriebe; Öffentlicher Personenverkehr mit unterschiedlichen Antrieben; E-Bikes, Oberleitungen für LKWs auf Autobahnen, autonom fahrende Autos, etc. etc.). Diese Komplexität können und wollen wir hier nicht abbilden. Unser Rechner dient in erster Linie dazu, ein Gefühl für die Wirkung von CO2-Preisen zu entwickeln. Wie würde sich ein steigender CO2-Preis mit Klimadividende für meinen Haushalt auswirken? Bei welchem CO2-Preis beginne ich darüber nachzudenken etwas zu verändern bzw. bei welchem CO2-Preis wird die Wirtschaft mir im Zusammenwirken mit staatlichen Infrastrukturentscheidungen Alternativen anbieten? Das Wichtige ist: Über einen wirksamen CO2-Preis werden sich die innovativen und kosteneffizienten Alternativen zu fossilen Brennstoffen auf dem Markt nachhaltig aus eigener Kraft durchsetzen. Der Staat muss natürlich auch bei einem wirksamen CO2-Preis strategische Infrastrukturentscheidungen fällen, wie z.B. bei LKW-Oberleitungen auf Autobahnen. Aber er kann dann dabei wesentlich besser kalkulieren, welche Entscheidung die richtige ist.

Damit auch Ihr CO2-Fußabdruck nachhaltig kleiner wird, müssen sich die Rahmenbedingungen ändern

Wie man sieht, ist der Prozess der Dekarbonisierung sehr komplex. Steuert man den Prozess der Dekarbonisierung maßgeblich mit einem wirksamen CO2-Preis, findet der Markt leichter innovative und kosteneffiziente Lösungen. Ein wirksamer CO2-Preis setzt gleichzeitig einen starken Anreiz die Effizienz zu erhöhen, neue technische Lösungen zu finden, in entsprechende Infrastruktur zu investieren, erneuerbare Energien einzusetzen und unseren Lebensstil zu überdenken. Kein anderes Instrument hat diesen ganzheitlichen Ansatz. Und besonders wichtig: Mit einem wirksamen CO2-Preis gibt es einen eindeutigen Hebel, der in Gang gesetzt werden kann, wenn wir unsere Reduktionsziele nicht einhalten. Damit erreichen wir für Investoren, die in eine fossilfreie Zukunft investieren müssen, eine viel höhere Planungssicherheit darüber, dass wir unsere Klimaziele auch erreichen. Nur mit einem hochkomplexen Instrumentenmix, ist eine solche Planungssicherheit viel weniger gegeben. Bei einem Instrumentenmix ohne wirksamen CO2-Preis besteht die Gefahr, dass Verantwortung verwässert wird, weil es keine zentrale Steuerungsgröße gibt. Am Schluss sagen dann alle sinngemäß: "Wir haben uns doch bemüht - aber leider leider und aus tausendundeins Gründen - hat es halt nicht geklappt". Mit einem zentralen Steuerungsinstrument, wie einem wirksamen CO2-Preis, bekommt dagegen auch ein breiter Instrumentenmix den richtigen Drive und eine eindeutige Richtung: CO2-Wende. Der Staat wird weiterhin eingreifen müssen; aber in einem wesentlich geringeren Detaillierungsgrad als sich mit dem heutigen Instrumentenmix abzeichnet. Der Staat kann sich auf die wesentlichen Weichenstellungen z.B. bei Infrastruktur und Grundlagenforschung konzentrieren. Heute verzettelt er sich in tausenden und abertausenden von Detailregelungen, mit unter anderem der Gefahr, dass diese am Ende auf immer mehr Widerstand und Unverständnis bei uns Bürgern stoßen.

Hinweise, wenn Sie mit den Zahlen des CO2-Rechners des Umweltbundesamtes rechnen wollen

Der UBA-Rechner kalkuliert mit CO2-eq. Dies bedeutet, es fließen auch andere Treibhausgase wie Methan und Lachgas mit ein. Diese anderen Treibhausgase lassen sich aber in der Praxis nur schwer bepreisen. Daher bezieht sich unser Rechner nur auf CO2-Emissionen durch die Nutzung fossiler Brennstoffe und Zementherstellung. Beim UBA-Rechner wird teilweise zwischen dem Territorialprinzip und dem Inländerprinzip gewechselt. Unser Rechner beruht demgegenüber auf dem Inländerprinzip. Weitere Erläuterungen finden sie auch beim UBA-Rechner unter ‚Hintergrund'.

Der UBA-Rechner bietet den Vorteil, dass eigene Profil detaillierter und mit mehr Hilfestellungen ermitteln zu können.

Sie können Ihre CO2-Kosten auch mit den Ergebnissen des UBA-Rechners abschätzen. Dazu multiplizieren Sie einfach Ihr persönliches Ergebnis im UBA-Rechner mit dem von Ihnen vorzugebenden CO2-Preis. Die Klimadividende pro Kopf ergibt sich durch die Multiplikation der Pro-Kopf-Emissionen ‚Deutscher Durchschnitt' mit dem von Ihnen gewählten CO2-Preis. Bitte beachten Sie, dass, wie oben erwähnt, beide Werte etwas überhöht sind, da der UBA-Rechner auf CO2-eq abstellt.

In unserem Rechner wird berücksichtigt, dass die Pro-Kopf-Emissionen in Deutschland durch einen steigenden CO2-Preis sinken werden und dies auch Auswirkungen auf die Klimadividende hat. Wenn Sie dies auch bei den UBA-Zahlen simulieren wollen, können Sie hilfsweise die Klimadividende übernehmen, die sich in unserem Rechner bei dem von Ihnen vorzugebenden CO2-Preis ergibt.

CO2-Preis

Wie entsteht ein CO2-Preis?

Der Staat kann einen CO2-Preis auf fossile Brennstoffe (Kohle, Benzin, Diesel, Erdgas, etc.) einführen durch einen Emissionshandel oder eine CO2-Abgabe.

Wer zahlt den CO2-Preis?

Der CO2-Preis fällt in einem ersten Schritt bei Unternehmen als Kosten an. Wenn Unternehmen in einem funktionierenden Wettbewerb stehen, werden sie versuchen, diese Kosten zu minimieren, indem sie Maßnahmen ergreifen, um CO2 einzusparen. Durch einen kontinuierlich steigenden CO2-Preis werden es immer mehr Maßnahmen sein, die sich für sie rechnen und jedes Unternehmen hat ein Interesse, in entsprechende Innovationen zu investieren.

(Noch) nicht vermeidbare CO2-Kosten werden die Unternehmen versuchen, in ihre Preise (wie alle Kosten der Produktion) einzukalkulieren. Damit landet der CO2-Preis für noch nicht aus betriebswirtschaftlicher Sicht der Unternehmen vermeidbare CO2-Emissionen in der Regel über alle Wertschöpfungsketten hinweg in den Endverbraucherpreisen. Diese spiegeln somit dann den verbliebenen CO2-Fußabdruck der Produkte wider und der Käufer kann dann entscheiden, ob er bereit ist, diesen CO2-Preis für diesen Fußabdruck zu bezahlen oder ob er Alternativen sieht.

Unternehmen, die direkt fossile Brennstoffe verkaufen, werden natürlich versuchen, den gesamten CO2-Preis auf ihre Kunden (Bürger und Unternehmen) zu überwälzen.

Letztendlich zahlt also der Endverbraucher in der Regel den CO2-Preis. Auch deshalb schlagen wir vor, die gesamten Einnahmen als Klimadividende an uns Bürger auszuschütten.

Bereits existierende CO2-Preise:

EU-Emissionshandel

In der EU existiert für ca. 40% unserer CO2-Emissionen ein Emissionshandel. Der CO2-Preis lag in 2019 bei rund 25 € und ist auch infolge der Anhebung des EU-Ziels für 2030 im Februar 2022 auf fast 100 € gestiegen (hier finden Sie den aktuellen Preis). Hier finden Sie Details zum EU-Emissionshandel.

Maßnahmenpaket der Bundesregierung

Die Bundesregierung hat in ihrem Maßnahmenpaket 2030 die Einführung einer CO2-Bepreisung auch in den Bereichen 'Mobilität' und 'Wärme' beschlossen. Dazu wurde ab 2021 ein 'Festpreis' von 25 € eingeführt, der bis 2025 auf 55 € steigen soll. Ab 2026 sollen in diesem nationalen Emissionshandel (nEHS) die Zertifikate versteigert werden. Allerdings in 2026 noch mit einer Preisobergrenze von 65 €. Damit gibt es wohl erst ab 2027 eine Mengenbegrenzung (cap).

Wie hoch sollte der CO2-Preis sein?

Wenn der CO2-Preis maßgeblich den Prozess der Dekarbonisierung steuern soll, dann sollte er immer so hoch sein, sodass wir uns auf dem politisch entschiedenen Emissionspfad befinden. In einem Emissionshandel bildet sich der notwendige CO2-Preis auf dem Zertifikatemarkt. Bei einer CO2-Abgabe muss der Staat für die notwendige Höhe sorgen.

Neben der Steuerung der Dekarbonisierung, hat ein CO2-Preis auch die Funktion, vom Grunde her externe Kosten zu internalisieren. Das Umweltbundesamt schätzt die Schadenskosten eine Tonne CO2 auf rund 200 – 700 €. Eine solche Schätzung ist jedoch mit beträchtlichen methodischen und inhaltlichen Problemen behaftet. Die geschätzten Größenordnungen machen ein weiteres Mal die Dringlichkeit des Handelns deutlich; sind aber für heutige CO2-Preise in der Praxis weniger relevant.

Dekarbonisierungs-CO2-Preis

In der Simulationsbox ist derzeit ein 'Dekarbonisierungs-CO2-Preis' von 500 € eingegeben, den Sie dort auch ändern können. Der 'Dekarbonisierungs-CO2-Preis' wird hier benötigt zur Berechnung der Klimadividende bei unterschiedlichen CO2-Preisen. Mehr Infos in der Simulationsbox unten.

EU-Emissionshandel

In der EU wurde mit dem Emissionshandel (EU-ETS), der rund 40% unserer CO2-Emissionen umfasst, ein Instrument eingeführt, das einen CO2-Preis generiert.

Wie funktioniert der EU-Emissionshandel?

Die EU hatte sich das Ziel gesetzt, ihre Treibhausgasemissionen bis 2030 um 40% gegenüber 1990 zu senken. Dabei sollten die Sektoren, die dem Emissionshandel unterliegen (insbesondere größere Anlagen der Stromerzeugung und bestimmte industrielle Prozesse wie die Stahl- und Zementherstellung), ihre Emissionen bis 2030 um 43% gegenüber 2005 senken.

Die EU hat sich also im Prinzip einen bestimmten Emissionspfad von 2005 bis 2030 (damit auch eine bestimmte begrenzte Emissionsmenge für diesen Zeitraum) in diesen Sektoren vorgenommen. Grundsätzlich gibt die EU entsprechend diesem Emissionspfad jährlich Zertifikate aus. Der Emissionshandel wird also in dem Sinne funktionieren, dass diese vorgesehene Emissionsmenge für diesen Zeitraum eingehalten werden wird.

Aber der sehr niedrige Zertifikatepreis in der Vergangenheit (z.B. durchschnittlich 7 € pro Tonne CO2 in 2015) zeigte, dass die EU beim Mengenregime zu wenig ambitioniert war. Wir hätten mehr reduzieren können und dies wäre aufgrund der Budgeteigenschaft von CO2 auch dringend geboten gewesen, da es weniger auf die Emissionen zu einem gewissen Stichtag (wie 2030) ankommt, sondern auf den gesamten Emissionspfad bis dahin.

Warum war der Zertifikatepreis so niedrig?

Aber warum war der Zertifikatpreis so niedrig, obwohl die EU jedes Jahr weniger Zertifikate in den Markt gab? Dazu zwei Schlaglichter:
(1) In Deutschland ist der Anteil erneuerbarer Energien durch das EEG stark angestiegen. Bei einer solchen zusätzlichen Anstrengung durch ein separates Instrument, hätte man die Zertifikatemenge im Emissionshandel entsprechend auch zusätzlich reduzieren müssen. Das ist nicht ausreichend geschehen. Darum waren wir Europameister im Stromexport: trotz großer Mengen an umweltfreundlich erzeugten Strom, liefen unsere Kohlemeiler unter Volldampf.
(2) Die globale Finanzkrise, die europäische Schuldenkrise und die anschließenden Wirtschaftskrisen hatten zur Folge, dass weniger CO2 ausgestoßen wurde.
Mehrere Gründe haben also dazu geführt, dass sich im Emissionshandel einen Überschuss an Zertifikaten von über 2 Mrd. t CO2 aufgehäuft hatte - was etwa den gesamten CO2-Emissionen der betroffenen Sektoren innerhalb eines ganzen Jahres entsprach. Es wurden also deutlich mehr Zertifikate in den Markt gegeben, als dieser überhaupt brauchte.

Reform des EU-Emissionshandels

In 2018 wurde folgende Reform des EU-Emissionshandels für die 4. Handelsperiode: 2021 – 2030) beschlossen:

  • Der lineare Reduktionsfaktor steigt 2021 von bisher 1,74% auf 2,2%. Damit wird die zur Verfügung stehende Zertifikatemenge jährlich um 48 Mill. Tonnen reduziert gegenüber bisher 38 Mill. Diese Anhebung war nun aber keine große Errungenschaft, sondern einfach notwendig, um das damalige Reduktionsziel für 2030 von -40% zu erreichen.
  • Ab 2019 werden jedes Jahr 24% des Überschusses statt bisher geplanten 12% aus dem Markt genommen und in die Marktstabilitätsreserve überführt.
  • Die Zertifikate in der Marktstabilitätsreserve sollen nicht in vollem Umfang wieder auf den Markt gelangen. Ab 2023 darf die Reserve nur so viele Zertifikate enthalten, wie im Vorjahr neu ausgegeben wurden. Der Rest wird gelöscht.
  • Der ETS soll in Zukunft besser mit nationalen Maßnahmen verzahnt werden. So können Zertifikate endgültig vom Markt genommen werden, damit zusätzliche nationale CO2-Einsparungen nicht anderswo in der EU emittiert werden (Vermeidung "Wasserbetteffekt").

Der Zertifikatepreis stieg aufgrund der Reformen in 2019 auf bis zu 30 €.

Der Pariser Nachbesserungsprozess

In Paris hat man sich auf das Ziel der deutlichen Unterschreitung der 2°C-Grenze geeinigt und will möglichst die 1,5°C-Grenze einhalten. Dabei war klar: die zu Paris vorgelegten nationalen Ziele (NDCs) reichen dafür noch nicht aus. Deshalb wurde in Paris ein Ambitionsmechanismus vereinbart, in dem die nationalen Ziele regelmäßig so lange erhöht werden sollen, bis diese in Summe Paris-kompatibel sind. Hier eine wissenschaftliche Analyse zur Frage, inwieweit die EU-Ziele Paris-kompatibel sind.

Die EU hat in 2020 eine Anhebung ihres Reduktionsziels für 2030 von -40% auf -55% beschlossen. Damit muss nun der gesamte Emissionspfad im bestehenden EU-ETS entsprechend "tiefer gelegt" werden. Dies hat der Markt bereits antizipiert und die Zertifikatepreise sind auch deshalb entsprechend gestiegen (hier finden Sie den aktuellen Preis).

EU-Emissionshandel für alle CO2-Emissionen

Mit einem EU-weiten EU-Emissionshandel für alle CO2-Emissionen, der mit einem Paris-kompatibler Emissionspfad unterlegt ist, gäbe es einen einheitlichen Preis auf alle CO2-Emissionen in der EU. Sektorübergreifend würden die Emissionen dann vor allem dort reduziert, wo dies jeweils am kostengünstigsten möglich ist. Damit könnten wir grundsätzlich mehr Emissionen bei geringeren Lasten einsparen. Alle hätten Planungssicherheit, wo die Reise hingeht und könnten dementsprechend investieren und sich darauf einstellen. Dann würden nicht mehr bestimmte Anlagen dem Emissionshandel unterliegen, sondern die, die fossile Brennstoffe in den Verkehr bringen (Upstream-Ansatz). Damit ein einheitlicher CO2-Preis in der EU nicht zu Lasten ärmerer EU-Mitglieder geht, könnte ein Ausgleichsmechanismus sinnvoll sein.

Die EU-Kommission hat in ihrem "Fit-For-55-Paket" als Übergangslösung bis zu einem einheitlichen Emissionshandel einen zweiten Emissionshandel (ETS 2) für die Bereiche Wärme und Mobilität ab 2026 vorgeschlagen. In 2022 (spätestens 2023) wird die Entscheidung dazu fallen.

Mehr Infos über den EU-ETS auf unserer Website hier.

Details zur Dekarbonisierung der Stromerzeugung

Betriebswirtschaftliche Perspektive

Fotovoltaik-Freiflächenanlagen sind einmal im Rahmen des EEG mit 43 ct/kWh gestartet. Aufgrund einer gewaltigen Kostendegression liegen diese heute bei unter 5 ct/kWh. Auch bei Windenergie gab es eine beträchtliche Senkung der Gestehungskosten. Bei Anlangen an Land (Onshore) liegen die Kosten derzeit ca. zwischen 4 und 8 ct und Offshore zwischen 7 und 10 ct.

Ein neues Braunkohlekraftwerk braucht eine Größenordnung von gut 4 ct/kWh, um profitabel zu arbeiten; Steinkohle gut 6 ct. Wenn die Kraftwerke schon abgeschrieben sind, reicht weniger.

Wenn man sich also die reinen Gestehungskosten anschaut, dann könnte man den Eindruck gewinnen, dass Strom aus Wind und Sonne gegenüber einem neuen Kohlekraftwerk bereits (fast) betriebswirtschaftlich konkurrenzfähig ist. Die Betrachtung der reinen Gestehungskosten springt jedoch leider zu kurz. Gestehungskosten von z.B. 4 ct für Wind-Onshore bedeuten, dass der Anlagenbetreiber mit diesem Preis bei durchschnittlichen Betriebsstunden zurechtkommt. Die Stromhändler brauchen jedoch eine gesicherte Leistung zu jedem Zeitpunkt. Daher müssen diese nicht nur die 4 ct an einen Windanlagenbetreiber bezahlen, sondern müssen zusätzlich bei Speicherbetreibern dazukaufen. Für den Stromhändler ergibt sich also ein Mischpreis, der wohl deutlich höher ist, als wenn er seinen gesamten Strom bei einem Kohlekraftwerk einkauft, das prinzipiell immer den benötigten Strom liefern kann.

Gesamtgesellschaftliche (volkswirtschaftliche) Perspektive

Die Frage, ob 100% Strom aus erneuerbaren Energien einschließlich Speicher sich betriebswirtschaftlich rechnet, ist für uns als Gesellschaft jedoch die falsche Fragestellung. Gesamtwirtschaftlich ist entscheidend, wie die Rechnung aussieht, wenn man allen Energieträgern auch ihre externalisierten Kosten z.B. des Klimawandels zurechnet. Tut man dies sukzessive über einen wirksamen CO2-Preis, wird bei der Kohle schnell deutlich, wie teuer sie uns wirklich kommt. Der Punkt ist: wir müssen auf 100% EE-Strom umsteigen, auch wenn dieser betriebswirtschaftlich teurer sein sollte.

Wie hoch muss der CO2-Preis für eine Dekarbonisierung der Stromerzeugung sein?

Diese Frage kann man über die Zeit hinweg nicht so einfach beantworten, da wir heute nicht wissen können, welche Technologien uns wann zu welchen Kosten zur Verfügung stehen werden. Entscheidend ist, dass der CO2-Preis immer so hoch ist, so dass wir uns auf dem politisch entschiedenen CO2-Reduktionspfad befinden. Dann rechnet es sich auch, in Speicher als Geschäftsmodell zu investieren. Dann rechnet es sich auch, viele dezentrale Speicher, Erzeuger und auch abschaltbare Lasten in virtuellen Kraftwerken zu bündeln und damit auf dem Strommarkt aufzutreten. Auch Gaskraftwerke und Strom aus Biogasanlagen würden ebenfalls ihr sinnvolles Auskommen finden; vor allem wohl als Anbieter von Spitzenlast und Regelenergie. Sinken die betriebswirtschaftlichen Kosten des EE-Stroms weiter, braucht der CO2-Preis weniger hoch zu steigen.

Fossile Kraftwerke unterliegen dem EU-Emissionshandel. Daher ist es entscheidend, dass dort die Zertifikatemenge so festgelegt wird, dass diese Paris-kompatibel ist. Dann ergibt sich der notwendige CO2-Preis zur Einhaltung unserer CO2-Ziele durch Angebot und Nachfrage nach CO2-Zertifikaten. Hier finden Sie Details zum EU-Emissionshandel.

Was ist aus heutiger Sicht für die Zukunft sinnvoller: Markt, EEG oder wirksamer CO2-Preis?

Ob EE-Anlagenbetreiber ohne garantierte Einspeisevergütungen und Betreiber von Speichern ohne Subventionen nachhaltig kostendeckende Preise am Markt erzielen können, ist heute noch Spekulation.

Aber auch die Subventionierung von EE-Anlagen hat ihre Tücken. Z.B.: Sinkt die Nachfrage nach fossilen Brennstoffen, weil z.B. EE ausgebaut werden, können die Weltmarktpreise fossiler Brennstoffe sinken und es kann zu einem Hase-und-Igel-Rennen mit ungewissem Ausgang kommen. Die staatliche Subventionierung der Alternativen müsste dann gegen sinkende Preise für fossile Brennstoffe ständig gegenhalten.

Es ist also keine sichere Dekarbonisierungsstrategie darauf zu hoffen, dass sich die Alternativen betriebswirtschaftlich (einmal) rechnen. Dafür gibt es kein Naturgesetz. Auch die dauerhafte Subventionierung der Alternativen ist aus unterschiedlichen Gründen nicht optimal. Ein wirksamer CO2-Preis ist dagegen eine relativ sichere und dabei flexible Dekarbonisierungsstrategie, da er das Übel an der Wurzel packt und sich technologie- und lebensstiloffen Alternativen aus eigener Kraft auf dem Markt behaupten können.

Natürlich kann der Einsatz von fossilen Brennstoffen zur Stromerzeugung auch einfach ab einem bestimmten Zeitpunkt verboten werden. Aufgrund der Budgeteigenschaft von CO2 kommt es aber weniger auf ein bestimmtes Ausstiegsdatum an, als auf die Menge an fossilen Strom, den wir in Zukunft noch produzieren. Die Paris-kompatible Begrenzung dieser Menge ließe sich viel eleganter über den Emissionshandel steuern als über Verbote. Durch eine Paris-kompatible Anhebung der EU-Ziele könnte über den EU-Emissionshandel das in Deutschland beschlossene Kohleausstiegsdatum 2038 daher (hoffentlich) bald Makulatur sein. Wenn der im EU-Emissionshandel unterlegte Emissionspfad Paris-kompatibel ist, dann könnten wir staatliche Einspeisevergütungen nach dem EEG langsam und mit Bedacht auslaufen lassen. Solange dies nicht der Fall ist, sind zusätzliche unterstützende Maßnahmen für EE-Strom weiterhin notwendig.

Andere Sektoren - Sektorenziele - Sektorenkopplung

Die hier aufgezeigte Argumentationskette bezüglich betriebswirtschaftlichem bzw. gesamtgesellschaftlichem Kalkül lässt sich sinngemäß auch auf andere Sektoren wie "Wärme" und "Mobilität" übertragen. Daher bietet sich ein sektorübergreifender CO2-Preis an, der auch dazu führt, dass dort zuerst CO2 eingespart wird, wo dies am kostengünstigsten möglich ist. Sogenannte Sektorenziele könnten sich dadurch erübrigen. Man kann sich auch fragen, wie sinnvoll Sektorenziele sind. Für die gesamten CO2-Emissionen gäbe es mit einem sektorübergreifenden CO2-Preis eine zentrale Steuerungsgröße. D.h., sind die Emissionen zu hoch - ist der CO2-Preis zu niedrig. Welche Steuerungsgröße haben wir, wenn die CO2-Emissionen z.B. im Verkehrsbereich zu hoch sind? Dann kann schnell die Ausrede kommen: "Wir haben ja alles probiert - mit einem breiten Instrumentenmix. Haben die Bahn mehr gefördert. Ein paar Radwege und Ladestationen gebaut etc. etc. - hat halt leider leider nicht gereicht. Wir bemühen uns weiter." Sektorenziele können also zur Verwässerung von Verantwortung führen (Verantwortungsdiffusion). Solange es allerdings keinen politisch starken sektorübergreifenden CO2-Preis gibt, werden Sektorziele weiter gebraucht.

Auch die Sektorenkopplung (u.a. vermehrter Einsatz von Strom in den Sektoren 'Wärme" und "Mobilität"), wird durch einen sektorübergreifenden CO2-Preis in einem sinnvollen Ausmaß gefördert. Zur Unterstützung der Sektorenkopplung kann es sinnvoll sein, den Strompreis z.B. von den Technologieanlaufkosten der EE (sehr hohe Einspeisevergütungen am Anfang) und den Industrieausnahmen zu entlasten, indem man diese Kosten statt über die EEG-Umlage sozial gerechter aus dem Bundeshaushalt finanziert. Es könnte auch sinnvoll sein, die gesamte EEG-Umlage aus dem Staatshaushalt zu finanzieren. Bereits heute werden Einnahmen aus dem nationalen Emissionshandel in den Bereichen Wärme und Mobilität zur Senkung der EEG-Umlage verwendet. Zumindest mittelfristig brauchen wir wohl jedoch eine Klimadividende, über die die gesamten Einnahmen aus einer CO2-Bepreisung ausgeschüttet werden, um breite Akzeptanz bei uns Bürgern auch für hohe CO2-Preise zu erreichen, die wir für die Dekarbonisierung brauchen werden.


Ziel könnte ein funktionierender EU-weiter Emissionshandel für alle CO2-Emissionen sein, dem ein Paris-kompatibler Emissionspfad zugrunde liegt.

Einschränkungen der Ergebnisse dieser Webanwendung

Welche CO2-Emissionen liegen hier zugrunde?

Wir verwenden die Zahlen der Umweltökonomischen Gesamtrechnung des Statistischen Bundesamtes für das Jahr 2015 (veröffentlicht am 16.05.2019). Danach belaufen sich die Pro-Kopf-Emissionen des Inlandverbrauchs von Gütern in Deutschland auf t. Die CO2-Emissionen, die in Deutschland direkt entstehen, liegen bei t pro Kopf.

Einschränkungen bei der Zahlenbasis

In den Emissionen des Inlandsverbrauchs ist vom Grunde her der CO2-Gehalt von Importen enthalten und der von Exporten nicht. Bei den Importen gibt es jedoch erhebliche methodische Probleme, den CO2-Gehalt zu bestimmen. Der CO2-Gehalt der Importe wird in den verwendeten Daten eher unterschätzt.

Die verwendeten Daten beinhalten auch die CO2-Emissionen durch Biomasse (siehe unten Nummer 5).

Hier finden Sie Details zu den Daten und zur Datenquelle.

Wann ergibt sich eine andere Klimadividende bzw. andere CO2-Kosten als hier berechnet?

(1) Gründe in der Ausgestaltung

Werden nicht alle CO2-Emissionen bepreist, weil z.B. Ausnahmeregelungen für bestimmte Branchen wie der Stahlindustrie gewollt sind, ergeben sich eine andere Klimadividende und auch andere CO2-Kosten als sie hier in der Webanwendung berechnet werden.

Werden nicht alle Einnahmen ausgeschüttet, ergibt sich eine entsprechend geringere Klimadividende. Auch die Versteigerungserlöse aus dem bestehenden EU-Emissionshandel sollten grundsätzlich ausgeschüttet werden.

(2) Auswirkungen durch Im- und Exporte

Ohne Grenzausgleich, ergeben sich die Einnahmen aus einer CO2-Bepreisung aus den im Inland entstandenen CO2-Emissionen. So dass sich bei der hier verwendeten Daten eine etwas höhere Klimadividende ergäbe als sie hier berechnet wird.

(3) CO2-Kosten des Staates

Im diesem Rechner werden die CO2-Kosten durch Staatskonsum (z.B. Heizen der Verwaltungsgebäude) und staatliche Investitionen (ca. t pro Kopf) nicht abgebildet. Der Staat refinanziert die bei ihm anfallenden CO2-Kosten durch Steuern, Abgaben und Gebühren. Da die Steuer- und Abgabenlast individuell sehr unterschiedlich ist, kann für diese CO2-Kosten hier keine individuelle Zurechnung vorgenommen werden.

(4) Veränderung Strommix in Deutschland durch einen CO2-Preis

Die CO2-Intensität des Strommixes in Deutschland wird sich durch einen steigenden CO2-Preis verringern. Wenn Sie in den Ausgangsdaten "Strommix Deutschland" wählen, wird diese Veränderung aber bei der Berechnung des CO2-Fußabdrucks nicht abgebildet. Wir empfehlen daher bei höheren CO2-Preisen bei den Ausgangsdaten, "Strom aus erneuerbaren Energien" oder "Erdgasstrom" zu wählen. Außerdem weisen wir daraufhin, dass die CO2-Intensität des Strommixes in Deutschland in den letzten Jahren bereits abgenommen hat. Da wir uns auf die Daten des Statistischen Bundesamtes stützen, können wir hier nicht die aktuelleren Zahlen des Umweltbundesamtes verwenden, die wir aber mit angeben (siehe den Hilfetext bei Strom).

(5) Biomasse

Die Zahlen der Umweltökonomischen Gesamtrechnung beinhalten auch CO2-Emissionen durch Biomasse ( t pro Kopf). Insoweit diese aus nachwachsenden Quellen stammt, sollten diese Emissionen nicht bepreist werden.

CO2-Äquivalente fossiler Brennstoffe

Andere CO2-Rechner ziehen CO2-Äquivalente (CO2eq) heran. Hierbei werden z.B. die Methanemissionen (ein weiteres Treibhausgas), die bei der Förderung von Erdöl und Erdgas entweichen miteinbezogen und in CO2eq umgerechnet. Für Erdgas ergeben sich z.B. dann eine Größenordnung von 0,25 kg CO2eq (schwankt stark nach Herkunft) statt der bei uns verwendeten 0,20 kg CO2 je kWh. Da der Kohlenstoffgehalt der fossilen Brennstoffe die eindeutigere Grundlage darstellt und die Pro-Kopf-Emissionen in unserem Rechner ausschließlich auf CO2 abstellen, verwenden wir den Kohlenstoffgehalt der fossilen Brennstoffe als Bemessungsgrundlage.

Beispielprofile

Die hier angebotenen Beispieldatensätze spiegeln die Verbrauchsprofile exemplarischer Haushalte aus heutiger Perspektive wider. Durch einen steigenden CO2-Preis werden sich diese Verbrauchsprofile jedoch verändern.

Abschätzung Ihres Gasverbrauches

Ihre Wohnfläche x durchschnittlicher Verbrauch pro m2

m2 ×
kWh/m2 = 0 kWh

Abschätzung Ihres Heizölverbrauches

Ihre Wohnfläche x durchschnittlicher Verbrauch pro m2

m2 ×
Liter/m2 = 0 Liter

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